Nachbarschaftshilfen zur Betreuung und Versorgung der ältesten Bewohner
Unsere Mitarbeitenden in der Pflege sind zu 60 % über 50 Jahre, was bedeutet, sie sind in 10 Jahren nicht mehr da. Die rein medizinische Pflege beträgt in der eigenen Häuslichkeit durch einen ambulanten Pflegedienst gerade mal 20 Minuten, morgens 12 und abends 8 Minuten. Dazwischen ist der Angehörige mit dem Pflegebedürftigen allein. Bei Menschen mit wachsendem Betreuungsbedarf (z.B. zunehmender Demenz) brauchen Angehörige viel mehr Unterstützung, um die Zeit dazwischen sinnvoll und Kräfteschonend zu organisieren.
Die Entwicklung wird mit dem Eintritt der Geburtenstarken Jahrgänge (1955 – 1968) ins Rentenalter erheblich an Dynamik gewinnen.
Nachbarschaftshilfe in der Betreuung und Entlastung von Angehörigen Pflegebedürftiger ist eigentlich eine Gemeinschaftsaufgabe, ein Allmendegut, und sollte nicht allein dem privatwirtschaftlichen Sektor überlassen werden. Viele werden sich die privatwirtschaftliche Betreuung und Pflege nicht leisten können, ohne auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.
Der DRK Kreisverband SOK plant, in den nächsten Jahren in den Gemeinden der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Seenplatte zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern kleine Seniorenwohngemeinschaften zu etablieren und die Betreuung durch qualifizierte Helferinnen, Nachbarn, Quereinsteiger und Menschen am Übergang in den (Un-)Ruhestand zu organisieren.