Jeder kann mitmachen - allein, mit anderen Aktiven vor Ort, für die Gemeinde oder eine gesamte Region. Denn es ist euer Dorf und niemand weiß besser darüber Bescheid.
Obwohl die meisten Menschen noch immer auf dem Land leben, gibt es in der Politik, Planung, Soziologie und Öffentlichkeit einen sehr einseitigen Blick auf die Dörfer. so kommt es, dass z.B. die Regionalplanung auf Landesebene in Thüringen ganz andere schwerpunkte setzt, als es den Bewohnern auf dem Dorf naheliegt. Raumbedeutsam sollen Vorhaben sein fur die man Förderungen beantragen kann zu Gestaltung der Folgen des demografischen Wandels. Der Raum ist aus Erfurter Sicht immer gross, weiträumig, orientiert sich an geologischen Formationen wie Thuringer Becken oder Elster Saale Platte. gefördert werden die Mittelzentren, das Land und die Dörfer dazwischen kommen im Landesentwicklungsplan gar nicht vor, die Karten sind weiss. die soziale Gestaltung des demografischen Wandels ist eher gar nicht angedacht.
Mit der Landinventur wagen wir die Neuvermessung des Landlebens im 21. Jahrhundert
Die Landinventur startet im März 2023: etwa 6 Dörfer pro Verwaltungsgemeinschaften können teilnehmen. die Mobile Forschungsstation kommt ins Dorf mit Videoleinwand, Laptops, Internetzugang, Moderatorinnen. Kleingruppen von 3 bis 5 Interessierten bearbeiten vier Themenfelder: Wohnen, Wirtschaften, Ernten, Engagement, für jedes braucht man ungefähr 10 Minuten.
Zu Beginn gibt es ein Erklärvideo. man kann aber auch in kleinen Gruppen durchs Dorf spazieren und die Gärten zählen, die Größe der Grundstücke und die Anzahl der Bewohner schätzen. die Ergebnisse werden in der Forschungsstation direkt in den Laptop eingegeben. Im Thünen Institut werden die Daten etwa drei Wochen ausgewertet und systematisiert. dann wird es eine Zukunftswerkstatt geben, um zunächstmal die Ressourcen des jeweiligen Ortes zu verdeutlichen. Dabei werden auch schon Mangel oder Bedürfnisse formuliert und überlegt, wie man die zufriedenstellend lösen kann.