ESF plus Programm gestartet
Bin ich schon drin? Die Worte von Boris Becker zu Beginn des Internetzeitalters klingeln noch in den Ohren.
Seit gestern wissen wir, wir sind drin: im Programm des Bundessozialministeriums Stärkung der Teilhabe älterer Menschen gegen Einsamkeit und Isolation.
die Eröffnung am 8.11.22, online natürlich, bescherte uns einen tiefen Einblick in die Denkweise des Sozialministerium. Ein Bowlspiel von der Ministerin höchstpersönlich war zwei Tage vorher mit der Post eingetroffen. zusammen mit Stiften, Kartenspielen und schicken Umhänge Beutel: „Nicht schubsen – ich hab ein Buch im Beutel!“
Bausteine
Allmende beleben Daseinsvorsorge gemeinsam gestalten.
Wie jetzt Allmende? Als Allmende bezeichnete man historisch die Stücke Land im Dorf, die gemeinsam bearbeitet und benutzt wurden, Gemeindewald, Gemeinde Hutung, Gemeinde Acker. Für uns ist das heute schwer verständlich, gilt doch der neoliberale Markt spätestens seit dem Beginn der 90er Jahre als das allein seelig machende System. Jeder sei seines Glückes Schmied“
Im Herbst 2021 haben wir als anschauliches Beispiel das Flachs-Projekt gestartet. Dr. Veronika Moos, eine anerkannte Textilkünstlerin brachte uns sehr anschaulich nah, wie sehr der Flachsanbau und seine Verarbeitung bis vor 120 Jahren Gemeinschaftsarbeit in den Wintermonaten war. nach der Ernte sind viele Arbeitsschritte notwendig, bis die Faser aus den Stängeln gelöst ist und auf Spinnrädern zu Garn verarbeitet werden kann. Die Bundeszentrale für politische Bildung hatte mit dem Programm „miteinander reden“ die Aktion möglich gemacht und wird sie noch bis 2023 begleiten. Ziel ist, mit vielen anderen Aktionsgruppen so viel Leinengarn zu spinnen, dass daraus ein Hungertuch für das Heribert Jubiläum 2024 gewebt werden kann. Heribert war um 900 ein Bischof von Köln (rechtsrheinisch), der mit einigem Aufwand versuchte, den Himmel zum Regnen zu bringen. Damals hats funktioniert…
Bis vor 100 Jahren gab es in Plothen noch 8 Webereien für Flachsgarn, aus dem Leinenstoffe gewebt wurden. Gerade eben haben Bewohner in Mönchgrün eine Scheune leer geräumt, und das ganze „Gelump“ an Werkzeug für die Flachsverarbeitung weggeschmissen. Petra Schrenner aus Schöndorf hatte noch einiges und uns als Anschauungsmaterial zur Verfügung gestellt. Mal sehen was wir davon nachbauen können.
Ein erster Versuch, noch Anfang November auf dem Gemeindeacker am Ortseingang von Plothen eine Wintersaat anzulegen, war nicht von Erfolg gekrönt. Zu lange war der Boden gefroren. Dann, als Robert Schmidt aus Wernburg das Saatbeet bereitet hatte, konnten wir mit einer Handdrillmaschine von Gudrun Kretschmer in mehreren Abteilungen vier verschiedene Sorten ausbringen. doch dann kam ein brütend heisser Sommer, der die Saat kaum auflaufen liess. Mancher wird sich im Vorbeifahren gedacht haben, was macht der Verrückte da auf dem Acker mit der Gießkanne? Wolfgang Blumentritt hat mir einige Fässer Wasser gebracht und die mussten gerecht verteilt werden. Am ehesten nutzen die Melde und der rückwärtsgewandte Amaranth das ausgebrachte Nass und drohten die Saatreihen zuzuwuchern. da hieß es dann hacken und ausreißen. Schließlich erklärte sich Mario bereit, mir ein großes Fasserfass auf den Acker zu fahren. Mit einer Akku Tauchpumpe gelang es dann, die Saatreihen gleichmäßig zu wässern. (Bild Mario). Bei der Gelegenheit erzählte mir Mario, dass die benachbarte Wiese vom Weg bis zum Teich als Allmende Land benutzt wurde. alle Dorfbewohner hatten ihre Parzelle, auf der sie Kartoffeln und Gemüse anbauten. warum dieser schöne Brauch wann zum Erliegen kam, konnte bei dem Einsatz nicht abschließend geklärt werden. Vielleicht weis jemand von den Lesern, wann das war?
Altersarmut vorbeugen
Substitutionswirtschaft ermöglichen
Subsidiaritätsprinzip wieder beleben
ziviles Engagement stärken
Zeitpolster
Kleine Wohngemeinschaften auf den Dörfern
Betreuung der Bedürftigen auf viele Schultern verteilen
Gründung einer (Wohn-) Genossenschaft oder Stiftung
im Leerstand neu gestalten
kleine Mit mach Wärme Netze